"Ich gebe hier und heute einer ganzen Generation eine Stimme..."
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- Kategorie: Schulleben
- Veröffentlicht: Sonntag, 13. März 2022 23:37
- Geschrieben von Tschuggnall Birgit
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Dieses Zitat aus der Siegesrede steht stellvertretend für alle Rednerinnen und Redner, die sich im Rahmen des Unterstufenredewettbewerbs am Freitag in der Aula dem Publikum und der Jury gestellt haben, um sich mit ihren mutigen, engagierten und kritischen Worten Gehör zu verschaffen und Veränderungen zu initiieren.
Bestimmt wurde der Bewerb, der von Monika Huber und Emily Schwab moderiert wurde, von Herausforderungen und Krisen, denen sich gegenwärtig junge Menschen in besonderem Maße stellen müssen.
Vor allem die Folgen der Corona-Zeit beschäftigten die RednerInnen: Die Frage nach „Heute, gestern, morgen“ stellte sich David Pfattner in der ersten Rede und plädierte eindrucksvoll für mehr Menschlichkeit, gefolgt von Jeffrey Öffner, der die Auswirkungen der eingeschränkten sozialen Kontakte in der Corona-Krise anschaulich zur Sprache brachte: „Wovon werden wir erzählen?“ betitelte er seine Rede. Ebenfalls einen gewinnbringenden Blick in die Vergangenheit und einen Vergleich zur Gegenwart wagte Lukas Hütter mit „Früher war alles besser?“ Lena Schlechter hinterfragte in ihrer Siegesrede den Mythos „Schöne Jugendzeit?“ und forderte in eindrücklicher und intensiver Form die Nöte der Jugendlichen zu hören und ernst zu nehmen. Die Rede „Jung sein, ohne jung sein zu dürfen“ von Maximilian Gundolf brachte die negativen Folgen der Corona-Krise nochmals auf den Punkt.
Paula Karasek sprach in ihrer sehr berührenden Rede „Krieg oder Flucht? Haben Kinder aus Kriegsgebieten eine Zukunft?“ über physisches und psychisches Leid von Kindern, die aufgrund von Krieg und Verfolgung ihr Zuhause verlieren. Eindrücklich warnte Valerie Wolke vor den Folgen von Ausgrenzung, Spott und Demütigungen. Mit ihrer Rede „Worte können Wunden schlagen…“ belegte sie den dritten Platz. Sophie Jordan appellierte an die ZuhörerInnen den „Kampf gegen die Plastikflut“ nicht aufzugeben. Mit dem Phänomen von Sprachwandel bzw. Sprachverfall beschäftigte sich Chiara Sestak in ihrem interessanten Beitrag „Verfällt die deutsche Sprache?“ Um den Forderungen und Krisen standhalten zu können, brauche es ein Umdenken in Schule und Bildung. Dies ist die klare und argumentativ gekonnt dargelegte Antwort von Chiara Knapp in ihrer Rede „Zeitgemäßes Schulsystem in Österreich?“, die von der Jury mit dem zweiten Platz bewertet wurde. Elena Graf forderte „Mut“ ein, sich von äußeren Zwängen zu befreien und dem eigenen Weg zu folgen.
Diesen Mut, sich vor ein Publikum zu stellen und für die eigene Meinung einzutreten, bewiesen alle Rednerinnen und Redner mit ihren interessanten, engagierten und kompetenten Beiträgen. Herzliche Gratulation!
Birgit Tschuggnall